• Jüdische Kinder beim Entzünden der zweiten Kerze am Chanukka-Leuchter (Chanukkia)
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Chanukkah

Pfr. Willem J.J. Glashouwer - 29. November 2020
Obwohl das jüdische Chanukka-Fest nicht zu den im Levitikus 23 oder an anderer Stelle in der Thora genannten jüdischen Festen gehört, ist es gewiss ein Fest, das Juden und Christen gemeinsam feiern können.

Dieses Fest der Tempelerneuerung wird im Johannesevangelium erwähnt. Jesus erklärt, wie bestimmte Elemente, wie die Wasserzeremonie und das Bringen von Licht in den Tempel, mit Ihm zusammenhängen.

Das Chanukkah-Fest findet, wie Weihnachten, im Dezember statt. Beide sind Feste des Lichts. Licht, das in der Welt verbreitet wird, wenn Menschen anfangen, dem Gott Israels zu dienen, so wie Er es verlangt, dass Ihm gedient wird.

Warum spricht das Chanukka-Fest Juden und Christen an? Weil wir heutzutage auch immer mehr den gleichen Feind, bzw. die gleichen Feinde haben.

Um das zu verstehen, müssen wir in die Geschichte zurückgehen.

Wie kam es zu diesem Chanukkah-Fest?

Wer ist denn dieser gemeinsame Feind?

Das Fest entstand während der griechischen Herrschaft über Israel, in den späten Tagen des griechischen Reiches Alexanders des Großen, als Israel militärisch und kulturell von diesem besetzt war. Der griechische Geist des Hellenismus wurde schließlich von den geistigen Nachkommen Alexanders des Großen, den Seleukiden, gewaltsam gegen den Willen des jüdischen Volkes durchgesetzt – durch Anwendung der Todesstrafe. Alles Jüdische, wie das Feiern des Sabbats und die Beschneidung, wurde verboten. Der griechische Hellenismus/Humanismus wäre die Quelle für eine wahre Zivilisation, sagten sie. Schließlich ergriffen orthodoxe Juden die Waffen um dieses griechische Joch abzuwerfen.

Im Jahr 168 v.Chr., unter der Herrschaft von Antiochos IV., wurde der zweite Tempel entweiht. Eine Statue des griechischen Hauptgottes Zeus wurde errichtet, Schweine im Tempel geopfert – es war ein „Gräuel der Verwüstung“.

Der fromme Mattathias und seine fünf Söhne, u.a. Judas (Makkabeus) führten den Aufstand der Makkabäer, der Frommen Israels, gegen Antiochos an und errangen 165 v.Chr. den wunderbaren Sieg. Der Tempel wurde befreit, gereinigt, und erneut feierlich in Gebrauch genommen um dem Gott Israels zu dienen.

Eine besondere neunarmige Menora (Chanukkia) verbreitete das Licht wieder im Tempel und von dort aus unter dem jüdischen Volk und in der Welt.

Ein besseres Symbol, die Verbundenheit von Christen mit dem jüdischen Volk zum Ausdruck zu bringen, ist kaum vorstellbar. Denn: Ist diese Chanukkia nicht Symbol vom Sieg des Gottes Israels über die griechischen Götter des Humanismus und Hellenismus? Symbol eines Kampfes des Menschen, der nach Gottes Geboten leben möchte im Gegensatz zum Menschen, der nach eigenem Gutdünken und menschlichen Möglichkeiten leben möchte? Der sich selbst auf den Thron heben und eine eigene Weltordnung mittels Technologie und Wissenschaft schaffen will?

Chanukkah wird daher besonders auf geistlicher Ebene gefeiert, denn die Bedrohung vonseiten der Hellenisten war in tiefstem Sinne geistlicher Art. Das vollständige Lobpreisgebet Hallel (Psalm 113 bis 118) wird an jedem Tag des Chanukka ausgesprochen, um dem Herrn Dankbarkeit zu erweisen. Ein Fest, das Juden und Christen in Gemeinsamkeit feiern können!

 

(Übersetzung aus dem Niederländischem: Heinz Volkert)

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