Die Stadt Saporischschja brennt
Am vergangenen Donnerstagabend wurde, wie so oft in letzter Zeit, der Alarm für Luftangriffe ausgelöst. Über Rundfunksender werden dabei Menschen gewarnt, Schutz zu suchen. Wenn die Gefahr vorüber ist, erfolgt die Ankündigung, dass die Lage sich beruhigt hat.
„Es herrschte große Panik in der Stadt. Zum ersten Mal trafen sieben russische Raketen das Stadtzentrum.“
Raketenangriffe
Ein paar Stunden später, am frühen Morgen, erhielten wir einige Nachrichten, die Rabbi Ehrentreu aus Saporischschja aufnahm. In der Stadt herrschte große Panik. Zum ersten Mal trafen sieben russische Raketen das Stadtzentrum. Die Raketen schlugen in Hochhäusern ein. Neben massiven Schäden gab es auch Todesopfer und viele Verletzte.
Ein Freund schrieb mir eine Nachricht und meinte: „Das wird doch kein zweites Mariupol, oder?“ Ich fürchte, es könnte leider in diese Richtung gehen. Mehrere Wochen lang wurden die Außenbezirke von Saporischschja fast täglich bombardiert. Seit dieser Woche jedoch werden wahllos Raketen auf Wohngebiete im Zentrum dieser Millionenstadt abgefeuert.
Am heutigen Freitagmorgen war es wieder soweit. Drei Raketen schlugen in einem dicht besiedelten Wohngebiet in der Nähe der Hauptsynagoge ein. Die Fotos von Christians for Israel zeigen die Zerstörungen:
Evakuierungen
Ab dem 24. Februar, dem Beginn des Krieges, evakuierten wir Hunderte Juden und Jüdinnen aus Saporischschja und der Umgebung. Darunter waren besonders viele Juden aus der Stadt Mariupol. Zuletzt waren wir zu einem Arbeitsbesuch in Saporischschja und brachten über 5.000 Kilo Lebensmittelpakete. Dabei riefen wir die jüdische Gemeinde auf, die Stadt zu verlassen, solange sie noch kann. Aber was in den letzten Tagen geschehen ist, haben selbst wir nicht erwartet.
Das Team von Christen an der Seite Israels in der Ukraine ist Tag und Nacht in Bereitschaft, ukrainische Juden zu evakuieren | Foto: Christen an der Seite Israels
Wir haben den Rabbiner sofort informiert, dass wir auf Abruf bereit sind, mit unserem großen Evakuierungsbus oder unseren kleineren Minivans zu kommen. Wir sind rund um die Uhr in Bereitschaft. Wenn es darum geht, Leben zu retten, ist das Fahren am Sabbat erlaubt, es ist sogar notwendig, sagte mir Oberrabbiner Binyomin Jacobs.
„Wird dies das letzte Laubhüttenfest in der Diaspora für die Juden von Saporischschja sein?“
Hauptmann Rabbi Ehrentreu
Es ist Krieg in Saporischschja und im Südosten der Ukraine, und wir bereiten uns auf das Laubhüttenfest vor. Es ertönt der Ruf, sich in der Stiftshütte an die mächtigen Taten des Herrn zu erinnern und zu erkennen, dass wir bei Ihm in Sicherheit sind.
Wird dies das letzte Laubhüttenfest in der Diaspora für die Juden von Saporischschja sein? Wird auch Rabbiner Ehrentreu selbst seine große und vor allem ältere jüdische Gemeinde dazu aufrufen, „zu gehen, solange sie noch können“? Glücklicherweise sind der Rabbiner und seine Frau Dina vor Ort und helfen, wo es nötig ist. Er weiß auch, dass seine Freunde aus den Nationen bereit sind, praktische Hilfe zu leisten, wenn eine Evakuierung erforderlich ist!
Von vielen Menschen hört man über ihre Hoffnung, dass der Krieg bald zu Ende ist und alles gut wird und. Das hoffen wir auch, aber wir sind ein bisschen pessimistischer. Jedoch hoffen wir natürlich von Herzen, dass wir uns irren.
Die jüdischen Familien von Saporischschja leben derzeit in Angst und Schrecken und überlegen, was sie tun sollen. Bleiben, in die Westukraine fliehen oder nach Israel umsiedeln? Unser Team setzt unterdessen die Evakuierung der jüdischen Einwohner fort. Im Moment sind bereits mehrere Fluchtrouten in Richtung Moldawien geplant. Darüber hinaus werden nächste Woche zwei Fahrer eine große Gruppe nach Budapest (Ungarn) bringen.
Israels Propheten haben klare Meinungen und Ratschläge zu dieser Situation, wie zum Beispiel den bekannten Vers aus Jesaja 43, 5-6:
„Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir! Von dort, wo die Sonne aufgeht, hole ich deine Nachkommen zurück, und von dort, wo sie untergeht, sammle ich euch ein.“
Unsere Arbeit in der Ukraine
Unser Team bringt vor allem ältere jüdische Menschen und Mütter mit ihren Kindern aus dem Kriegsgebiet über Moldawien nach Israel. Wenn die Temperaturen in der Ukraine zu sinken beginnen, kommt die Zeit der Entscheidung: „Versuche ich, ohne das Nötigste zu überleben, oder entscheide ich mich für die Flucht?“ Besonders für ältere Menschen ist es schwierig, ihre vertraute Umgebung zu verlassen. Wir versuchen, sie zu unterstützen und zu ermutigen, nach Israel aufzubrechen.
Helfen Sie uns dabei, die Juden aus der Ukraine nach Israel zu bringen? Jede Spende, jedes Gebet hilft. Wir danken für Ihre Unterstützung!
Wenn Sie die jüdischen Menschen in der Ukraine mit Ihrer Spende unterstützen möchten, können Sie dies ganz einfach mit PayPal über diesen Spenden-Link tun:
Unsere Bankverbindung:
Empfänger: „Christen an der Seite Israels – Österreich“
Bank: Raiffeisenbank Wienerwald
IBAN: AT513266700000235226
BIC: RLN WAT WW PRB
Konto-Nr: 235226
BLZ: 32667
Der entsprechende Eintrag beim Verwendungszweck ist: Soforthilfe Ukraine
Herzlichen Dank im Voraus für Ihre Unterstützung!