Im Gebet an der Seite Israels stehen: Gebetsaufruf für Israel
Israel befindet sich derzeit in einer Krise. Die Bevölkerung ist tief gespalten und die Polarisierung scheint sich noch zu verstärken. Heute (Montag, 24. Juli) stimmte die Knesset über die von der Regierung vorgeschlagene Reform der Befugnisse des Obersten Gerichtshofs ab. Wer die Analysen und Kommentare aufmerksam liest, gewinnt den Eindruck, dass es sich dabei eher um einen Kampf für oder gegen die Person Netanjahus handelt. Israel lebt seit seiner Neugründung 1948 in einem Umfeld der Feindschaft und Bedrohung. Auch in der internationalen Politik ist Israel oft isoliert. Aufgrund der gegenwärtigen inneren Spaltung scheint es jedoch, als ob Israel keine Feinde mehr brauche, schrieb ein politischer Kommentator. Für ein Land und ein Volk wie Israel ist das sicherlich katastrophal. Schließlich ist das Volk Israel immer noch dazu berufen, “ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk” (2.Mose 19,6) für den Gott Israels zu sein.
In der Bibel lesen wir auch, dass das Volk Israel hin und wieder eine Periode der inneren Spaltung und des Streits durchlebte. Zur Zeit von Nehemia kehrte das jüdische Volk aus dem babylonischen Exil zurück, und die Mauern Jerusalems und der Tempel wurden wieder aufgebaut. Doch das war nicht einfach. Die Israeliten stießen auf Widerstand von außen und auf interne Spaltungen. Eine äußerst gefährliche Situation, die das Volk noch verwundbarer machte. Es fällt auf, wie viele Ähnlichkeiten es zwischen der Situation von Nehemia und Esra damals und der Situation, in der sich Israel heute befindet, gibt. Zur Zeit von Nehemia wurden die Probleme auf beeindruckende Weise offengelegt: Das Volk als Ganzes bekannte seine Schuld und demütigte sich vor Gott (Nehemia 9). Das Volk versprach auch, von nun an nach dem Wort Gottes zu leben.
Für Christen, die an der Seite Israels stehen, ist es nicht angebracht, Partei zu ergreifen. Das jüdische Volk hat seine eigene Regierung und sein eigenes Parlament. Wir haben den Juden fast 2.000 Jahre lang gesagt, was sie denken und tun sollen und was nicht. Obwohl jeder seine eigene Meinung hat, wollen wir immer an der Seite des Volkes Israel stehen, denn der Gott Israels hat einen ewigen Bund mit dem gesamten jüdischen Volk geschlossen. Was wir tun können, ist, für Israel zu beten. Wir können uns vor Gott demütigen und unsere Bitten den Bitten Israels hinzufügen, damit der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs sich seines Landes und Volkes erbarmt.
Roger F. van Oordt, Pfarrer Cornelis Kant und Marie-Louise Weissenböck
Wir möchten Sie ermutigen, in dieser Zeit in Ihrer Stillen Zeit mit Gott das gesamte Buch Nehemia zu lesen und darüber zu meditieren.