• Der Walkathon in Linz am 14.7.2024
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WALKATHON am 14.7.2024 in Linz: Alle Augen auf die Geiseln gerichtet (Video)

Redaktion

Einige Mitglieder der Plattform Isreality (die Plattform für junge Erwachsene von Christen an der Seite Israels – Österreich) waren Anfang Mai 2024 nach Israel gereist, um Volontärarbeit zu verrichten und ihre Solidarität mit dem jüdischen Volk zu zeigen. Der Besuch beim „Hostages Square“ in Tel Aviv, Treffen mit Verwandten von Geiseln und viele Begegnungen mit Israelis hatten eine tiefe Betroffenheit hinterlassen. Daraus war in der Folge das Bedürfnis entstanden, auf die Situation der noch festgehaltenen Geiseln aufmerksam zu machen sowie gegen den wachsenden Antisemitismus und die zunehmende Gleichgültigkeit gegenüber Israels Lage aufzustehen. Sie entschlossen sich einen Walkathon in Linz zu organisieren, nach dem Vorbild des Wiener Walkathons, der am 7. April stattgefunden hatte. Christen an der Seite Israels – Österreich, die Rhema Gemeinde Linz mit ihrer Jugendorganisation One Youth sowie die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) Linz wirkten als Kooperationspartner dabei mit.

Am Sonntag, dem 14. Juli 2024, war es so weit. Rund 300 Personen zogen mit dem Banner „Bring them Home NOW“, Plakaten der Geiseln und Israelfahnen unter dem Schutz eines umfangreichen Polizeiaufgebots friedlich durch die Linzer Innenstadt. Bereits unfassbare 9 Monate waren zu diesem Zeitpunkt vergangen, seit beim entsetzlichen Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 1.200 israelische Zivilisten und 200 Soldaten grausamst ermordet und darüber hinaus 253 Geiseln– vom Babyalter bis zum Holocaustüberlebenden – aus Israel in den Gazastreifen verschleppt worden waren.

300 Menschen ziehen durch die Innenstadt von Linz.

Auch die WIZO (Women’s International Zionist Organisation) war vertreten.

Am Linzer Hauptplatz thematisierte die Präsidentin der IKG Linz, Frau Dr. Charlotte Herman das fehlende Interesse der internationalen Gemeinschaft, insbesondere das des Internationalen Roten Kreuzes an der Situation der Geiseln. Sie betonte, dass das Mitgefühl für die Geiseln und ihre Familien längst verstummt und das „laute Schweigen“ der Welt unüberhörbar sei.

Am Hauptplatz richtete Frau Dr. C. Herman, die Präsidentin der IKG Linz, eindringliche Worte an die Teilnehmer.

In weiterer Folge wurden drei äußerst bedrückende Berichte betroffener Geiselfamilien vorgetragen:

Romi Gonen (23) wollte mit ihren Freunden vom Musikfestival der Hamas entkommen, als ihr Auto beschossen wurde. Romis Familie hörte die Schüsse übers Telefon und die angstvollen Worte Romis, dass sie wohl an ihren Verletzungen sterben würde. Romis letzte Worte, die ihre Mutter noch vernehmen konnte, waren: „Hallo Mami“. Danach riss der Kontakt ab.

Tal Shoham (39), ein israelisch-österreichischer Staatsbürger, war gemeinsam mit seiner Frau, seinem 8-jährigen Sohn und der 3-jährigen Tochter aus dem Kibbuz Be’eri entführt worden, wo sie während der jüdischen Feiertage auf Familienbesuch waren. Tals Ehefrau und die beiden Kinder wurden im November 2023 freigelassen, aber Tal befindet sich immer noch in den Händen der Hamas. Unermüdlich bemühen sich Tals Vater und Schwägerin, eine Rechtsanwältin aus Israel, um seine Freilassung.

Bar Kupershtein (22) arbeitete beim Nova Musikfestival als Sanitäter. Noch während des Überfalls der Hamas hatte er Menschen gerettet, indem er sie mit dem Auto vom Festivalgelände in Sicherheit brachte. Er kehrte Mal auf Mal zurück, bis er selbst von der Hamas verschleppt wurde. In Linz berichtete nun seine Tante über den unerträglichen Schmerz der Familie. Sie appellierte an alle Teilnehmer gegen Terrorismus und Geiselnahme aufzustehen und zu verhindern, dass dieses Unrecht schweigend akzeptiert wird.

Die Tante von Bar Kuppershtein beschreibt den Schmerz der Familie.

Nach einer Schweigeminute für die Geiseln und ihre Familien beendeten Musikbeiträge des Bad Leonfeldner Jugendchors Avodah die Kundgebung. Als Schlusslied sangen sie die israelische Hymne HaTikva, ein Lied der Hoffnung – Hoffnung auf ein friedliches Leben im Land Israel.

Der Bad Leonfeldner Jugendchor Avodah

Hier ist der Link zu einem kurzen Video über den WALKATHON.

Alle Fotos: Hans Weissenböck