• 140 junge ukrainische Olim werden am 3. November 2020 mit einem Charterflug von Christians for Israel International nach Israel gebracht - Foto: Svetlana Soroka
Israel helfen

Alijah am 3.11.2020 für 140 junge Olim aus der Ukraine

Sara van Oordt - 3. November 2020

Nazar wurde 2004 als jüngstes von drei Kindern in der Ukraine geboren. Seinen Vater bekam er nie zu Gesicht; seine Mutter war alkoholabhängig und konnte sich nicht um ihn kümmern. So blieb für Nazar nur das Kinderheim. Für ihn war seit früher Kindheit klar: Niemand will mich haben. Das änderte sich, als die jüdische Schule in Belaja Zerkow von seinem Schicksal erfuhr und ihn in das schuleigene Internat aufnahm. Zum ersten Mal in seinem Leben war Nazar von Fürsorge und Liebe umgeben. Nun hat er ein großes Ziel: nach Israel zu gehen und Kindern zu helfen, die einen ähnlich schweren Start im Leben hatten.

Am 3. November geht Nazar an Bord eines von  Christians for Israel International / Christen an der Seite Israels finanzierten Charterflugzeugs nach Israel – Foto: Svetlana Soroka

 

Nun ist es soweit

Am 3. November 3 um 19 Uhr ist es soweit – der inzwischen 16jährige Nazar besteigt ein Flugzeug nach Israel. Er ist einer von 140 jüdischen Jugendlichen, die an diesem Tag Alijah machen und nach Israel ausreisen. Ihr Flug wird gesponsert von Christians for Israel, dem Dachverband von CSI, anlässlich des 40jährigen Bestehens des Werkes. Dieser historische Charterflug wird 120 Jugendliche und 20 junge Erwachsene in das Verheißene Land bringen. Zu einer Zeit wie dieser, in der auch die Ukraine von der weltweiten Corona-Pandemie schwer betroffen ist, ist das alles andere als selbstverständlich.

140 junge ukrainische Olim werden am 3. November 2020 mit einem Charterflug von Christians for Israel International nach Israel gebracht – Foto: Svetlana Soroka

 

Logistische Herausforderung

Die 140 Neueinwanderer kommen aus 27 verschiedenen Städten aus der ganzen Ukraine – ein Land, das 20 Mal größer ist als Israel. Man kann sich unschwer vorstellen, dass die Logistik dieses Unterfangens keine leichte Aufgabe ist. Dutzende von Minibussen werden in allen Himmelsrichtungen unterwegs sein und dafür zu sorgen haben, dass alle Passagiere rechtzeitig am Kiewer Flughafen eintreffen. Dabei ist die Fahrzeit oft schwer vorauszusagen – ein Großteil des ukrainischen Straßennetzes befindet sich in desolatem Zustand. Auch die rasante Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie macht das Planen schwer – jeden Moment kann es zu neuen Lockdown-Maßnahmen kommen, die von langer Hand vorbereitete Pläne über den Haufen werfen können. Natürlich sind wir um höchstmögliche Sicherheit auf dem Weg zum Flughafen bemüht, und nach ihrer Ankunft in Israel werden die Jugendlichen erstmal eine zweiwöchige Quarantäne absolvieren müssen. Dann endlich kann ihr neues Leben in Israel beginnen.

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